Kommunale Wärmeplanung in der Einheitsgemeinde Allstedt

Mit Hilfe der Kommunalen Wärmeplanungen in den Gemeinden will Deutschland die Transformation der Wärmeversorgung bundesweit bewältigen. Zur Wärmeversorgung zählen Raumwärme (Heizung), Warmwasser sowie Prozesswärme und –kälte in Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft. Für das Ziel einer klimaneutralen Wärmeversorgung soll ein möglichst kosteneffizienter und lokal sinnvoll umsetzbarer Weg gefunden werden.

Der Wärmeplan als Ergebnis der Kommunalen Wärmeplanung dient der Stadt Allstedt als Fahrplan und Entscheidungsgrundlage, um die zukünftige Wärmeversorgung und Stadtentwicklung nachhaltig zu gestalten.

Welche Inhalte der fertige Wärmeplan haben muss, wie der Datenschutz gewährleistet wird und welche Akteure wie zu beteiligen sind, ist im Wärmeplanungsgesetz festgelegt („Wärmeplanungsgesetz vom 20. Dezember 2023 (BGBl. 2023 I Nr. 394“).

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Die kommunale Wärmeplanung umfasst das gesamte Gebiet der Einheitsgemeinde. Es werden alle zugehörigen Ortsteile der Gemeinde untersucht.

Im Zuge der Kommunalen Wärmeplanung wird zunächst der IST-Zustand der Energieversorgung in Allstedt ermittelt. Zur Bestandsanalyse gehören die Wärmeverbräuche und -bedarfe von Wohn- und Nichtwohngebäuden (z.B. Industrie, kommunale Gebäude), Energieerzeugungsanlagen und eingesetzte Energieträger. Ergänzend wird die vorhandene Energieinfrastruktur (Strom-, Gas-, Wärmenetze) erfasst. Aus all diesen Daten wird die Treibhausgasbilanz für die Gemeinde abgeleitet.

Anschließend werden lokale Erneuerbare-Energie Potentiale (inklusive Abwärme aus Industrie) und Sanierungspotentiale identifiziert, die für die zukünftige Wärmeversorgung in Allstedt theoretisch und tatsächlich genutzt werden können. Die Sanierungspotentiale zeigen Möglichkeiten für verschiedene Gebäudetypen auf, sodass der Energiebedarf grundsätzlich gesenkt werden kann. Der Wärmeplan wirkt nicht als Verpflichtung für Gebäudeeigentümer bestimmte Sanierungsmaßnahmen anzugehen.

Zu den betrachteten Erneuerbaren Energien zählt direkte Wärmegewinnung aus:

    • Solarkraft (Solarthermie auf großen Dächern & Freiflächen)

    • Geothermie (oberflächennah, mitteltief, tief)

    • Biomasse (insb. Reststoffe aus Landwirtschaft, Forst, Grünpflege)

    • Umweltwärme (über Luft-Wärmepumpen)

    • Gewässern (Flüsse und Seen) und Abwasser (Kanalisation bzw. am Klärwerk)

Außerdem werden die Potentiale zur Stromgewinnung (indirekte Wärmenutzung) betrachtet:

    • Wind

Bei Bedarf wird der Betrachtungsradius auf umliegende Gemeinden erweitert, um lokale Synergieeffekte zu nutzen.

Aufbauend auf der Bestandsanalyse und der Potentialanalyse wird das Gemeindegebiet in Versorgungsgebiete eingeteilt; Zielszenarien und Maßnahmen aufgestellt und eine Umsetzungsstrategie erarbeit

Die Einteilung in Versorgungsgebiete erfolgt nach der Frage „wo wird es künftig eine leitungsgebundene Versorgung geben?“ Das umfasst einerseits Wärmenetze (Fernwärme, kleine lokale Netze, hohe / niedrige Vorlauftemperaturen) und andererseits auch (Bio-)Gas- bzw. Wasserstoffnetze (soweit sich das für die Gemeinde ergibt). Für Gebiete ohne leitungsgebundene Versorgung wird aufgezeigt, welche Erneuerbaren Einzelanlagen besonders vielversprechend sind.

Die Kommunale Wärmeplanung wird durch das Team bestehend aus JENA-GEOS-Ingenieurbüro GmbH (www.jena-geos.de) und BCC – Energie GmbH (www.bcc-energie.eu)erstellt. Die Erarbeitung des Konzeptes erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und ausgewählten Akteursgruppen. Zu den Akteuren gehören unter anderem Stadtwerke, Energienetzbetreiber und größere Wohnungsunternehmen.

Die Ergebnisse der Kommunalen Wärmeplanung dienen als Fahrplan für die zukünftige Wärmeversorgung der Stadt Allstedt. Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer bekommen so mehr Planungssicherheit und Vorschläge, wie ihre künftige Wärmeversorgung aussehen kann.

Die Stadt Allstedt hat sich bereits im Jahr 2024 zur Kommunale Wärmeplanung entschlossen. Dadurch wird die Konzepterstellung zu 100% aus dem Klima- und Transformationsfonds, Einzelplan 60, Kapitel 6092 gefördert.

Mit der nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Idee. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.

Mit dem fertigen Konzept kann die Einheitsgemeinde Stadt Allstedt Schritt für Schritt die Versorgungsgebiete zukunftsfähig umzugestalten. Bei der Wahl des geeigneten Startpunktes hilft die Priorisierung der Maßnahmen und Einbettung dieser in eine Umsetzungsstrategie.

Die Ergebnisse werden in einem Atlas und in einem Fachgutachten aufbereitet. Die Veröffentlichung erfolgt voraussichtlich im 1. Quartal 2026 auf der Website der Stadt.

Wärmeplanung
Bild mithilfe KI erstellt

Die Stadt Allstedt startet gemeinsam mit JENA-GEOS-Ingenieurbüro GmbH (www.jena-geos.de) und BCC – Energie GmbH (www.bcc-energie.eu) in die Bearbeitungsphase der Kommunalen Wärmeplanung für das gesamte Gebiet der Einheitsgemeinde Stadt Allstedt.

In den nächsten Monaten wird das Bearbeitungsteam zunächst den IST-Zustand der Energieversorgung in der Einheitsgemeinde ermittelt. Zur Bestandsanalyse gehören die Wärmeverbräuche und -bedarfe von Wohn- und Nichtwohngebäuden (z.B. Industrie, kommunale Gebäude), Energieerzeugungsanlagen und vorhandener Infrastruktur sowie eingesetzter Energieträger. Daraus wird die Treibhausgasbilanz für Allstedt abgeleitet.

Anschließend werden lokale Erneuerbare-Energie-Potentiale (inklusive Abwärme aus der Industrie) und Sanierungspotentiale identifiziert, die für die zukünftige Wärmeversorgung in Allstedt theoretisch und tatsächlich genutzt werden können. Bei Bedarf wird der Betrachtungsradius auf umliegende Gemeinden erweitert, um lokale Synergieeffekte zu nutzen.

Aus beiden Bausteinen lassen sich Ziel- und Entwicklungsszenarien für die Gemeinde gesamt ableiten. Dazu wird das Gemeindegebiet in Versorgungsgebiete (leitungsgebunden bzw. dezentral) eingeteilt. Diese Einteilung erfolgt in enger Abstimmung mit den großen Energieakteuren (Netzbetreiber, Energieversorger, Gasversorger), der Kommune und den größeren Wohnungsunternehmen. Anschließend wird ein umfassender Maßnahmenkatalog aufgestellt mit einer Umsetzungsstrategie.

Die Kommunalen Wärmeplanung bildet die Grundlage um die Transformation der Energiegewinnung in den nächsten Jahren in der Einheitsgemeinde Stadt Allstedt erfolgreich zu bewältigen.

Nationale Klimaschutzinitiative:
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei.
Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen

Weitere Informationen hierzu unter: www.klimaschutz.de/kommunalrichtlinie

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Die Erstellung der Kommunalen Wärmeplanung der Stadt Allstedt wurde aus diesen Fördermitteln in 2025 finanziert (Förderkennzeichen 67K28518). Die KWP wird bis spätestens 31.03.2026 aufgestellt sein. Im Bauamt in der Forststraße 9, 06542 Allstedt liegen die erreichten Zwischenstände zur Einsichtnahme aus.